Ostern 1767
Als der 11-jährige Mozart seine Grabmusik für den Salzburger Karfreitag des Jahres 1767 komponierte, konnte er nicht wissen, dass auch sein um 24 Jahre älterer Kollege und späterer Freund Haydn zur gleichen Zeit in Eisenstadt ein Stabat Mater für denselben Anlaß komponierte.
In der Grabmusik setzt sich ein Wunderkind auf beeindruckende Weise mit theologischen Gedanken auseinander: Mozart vertonte den „Dialog der Seele mit dem Engel“ und setzt uns mit diesem Werk in Erstaunen, weil es in so manchen Momenten spätere Werke vorausnimmt und ihnen um nichts nachsteht.
Haydns Stabat Mater ist ein typisches Werk des Sturm und Drang – hochdramatisch, kompakt und zügig. Bis ins 19. Jahrhundert zählte es zu den bedeutendsten und bekanntesten Werken Haydns, heute hingegen wird es kaum gespielt, sodass man von einer Wiederentdeckung sprechen kann. Haydn schrieb das Werk ursprünglich für eine Besetzung mit kleinem Chor, 4 Solisten und einem Streicherorchester mit 2 Oboen; eine von Haydns letzten Arbeiten Haydns war 1803 die Umarbeitung des Werks für „modernes“ großes Orchester mit voller Bläserbesetzung und Doppelchor.
Manfred Huss DirigentHaydn Sinfonietta Wien auf historischen Instrumenten (26 Musiker)
0.2.0.1 2.0.0.0 Cembalo. 6.5.4.3.2
Chor (SATB 16-20)