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Drei Schauspiel-Sinfonien


Drei Schauspiel-Sinfonien
Joseph Haydn
    • Symphony No. 50 in C major Der Götterrat
  1. I. Adagio e maestoso - Allegro di molto 4'24
  2. II. Andante moderato 3'47
  3. III. Menuet 5'23
  4. IV. Finale. Presto 5'02
    • Symphony No. 12 in E major Acide
  5. I. Allegro 4'56
  6. II. Adagio 7'57
  7. III. Presto 3'44
    • Symphony No. 60 in C major Il Distratto
  8. I. Adagio - Presto 7'50
  9. II. Andante 9'22
  10. III. Menuetto 5'03
  11. IV. Presto 2'52
  12. V. Adagio 2'47
  13. VI.Finale. Prestissimo 1'27


  • Manfred Huss, Dirigent
  • Haydn Sinfonietta Wien

  • BIS Records
  • BIS-SACD-1815
Die Symphonien Nr.12, 50 und 60 - drei gänzlich unterschiedliche Werke aus einem Meer von über 100 Symphonien - haben eine interessante Gemeinsamkeit: sie waren ursprünglich nicht als Symphonien konzipiert.

Haydn, recht ökonomisch denkend, produzierte „neue“ Symphonien, indem er Musik, die ursprünglich für die Oper oder das Theater geschrieben wurde, im Nachhinein zu Symphonien umformte. Es gibt eine größere Zahl davon, nur bei wenigen aber lässt ein Beiname den Rückschluss auf das Ursprüngliche zu: Nr. 60 wurde von Anfang an „Sinfonia per la comedia intitolata il Distratto“ bezeichnet.

Die 12. Symphonie dürfte haydns erste „Opernsymphonie“
sein, sie blieb bisher unbeachtet, weil auch das dazugehörige Operfragment einen Dornröschen schlaf hielt: Acide, 1763 anlässlich der Vermählung des ältesten Sohnes von Fürst Nikolaus I. Esterházy komponiert und in Eisenstadt aufgeführ, wurde erstmals 2008 durch die Haydn Sinfonietta Wien aufgenommen [BIS-SACD-1812].

Mit Philemon und Baucis, Haydns vermutlich erster Marionettenoper [BIS-SACD-1813] wurde am 1. September 1773 das Marionettentheater in Anwesenheit von Kaiserin Maria Theresia feierlich eröffnet. wurde am 1. September 1773 das Marionettentheater in Anwesen- heit von Kaiserin Maria Theresia feierlich eröffnet. Das Libretto basiert auf einer der Metamorphosen Ovids und wurde speziell für den kaiserlichen Besuch adaptiert, denn der Schluss der Oper gipfelte in einer Apotheose des Hauses Habsburg. Hinzugefügt wurde auch das Vorspiel Der Götterrat, in dem die Götter auf dem Olymp über die schlimmen Zustände auf der Erde ganz gehörig in Streit geraten (ähnlich wie in Offenbachs Orpheus in der Unterwelt).

Die Musik zu diesem Vorspiel ist verschollen – bis auf die zweisätzige Ouvertüre, die Haydn für die Nachwelt rettete, indem er sie um ein Menuett und ein Finale erweiterte und daraus die Symphonie Nr. 50 machte. Der vierte Satz könnte freilich schon in der Oper als Finalmusik gedient haben, als sich die Rückwand der Bühne in den beleuchteten Schlosspark öffnete und ein Feuerwerk als Untermalung zur Verherrlichung der Kaiserin, der ungarischen Nation und des kaiserlichen Wappens zu sehen war.

Ein Musikalischer Spaß – dieses Werk Mozarts (K 522) ist das einzige, mit dem man Haydns Symphonie Nr. 60 vergleichen kann: im Spaß komponiert Mozart perfekt „falsch“ und parodiert damit Komponisten, die uninspiriert und handwerklich schlecht sind. Haydn schreibt mit Il Distratto genial „regelwidrig“ die Karikatur einer zu schematisch gestalteten Symphonie, aber bleibt stets souverän, selbst wenn er tut und lässt, was ihm gefällt, und sei es noch so bizarr: der 6. Satz wird nach wenigen Takten sogar unterbrochen, die Geigen werden neuerlich gestimmt (zerstreute Musiker?) und man beginnt nochmals. „Gesetzestreue“ allein macht noch kein Meisterwerk (siehe Beckmesser), in Haydns Worten: „Die Kunst ist frey, und soll durch keine Handwerksfesseln beschränkt werden.“

Manfred Huss
aus dem CD-Booklet zitiert

Auszeichnungen


Classics Today
Artistic Quality 9/10 Sound Quality

"Manfred Huss and his crew hit all of the major characteristic points without exaggerating to the point of caricature. The minuet's creepy trio is especially effective. As usual with this series, the engineering is excellent in all formats. There's lots of good Haydn out there, but if you enjoy historically informed performances there are none better than this. Strongly recommended."
David Hurwitz
Oktober 2010