In der Operngeschichte nehmen Mozarts Bühnenwerke eine zentrale Stellung ein. Mozarts dramatisches Empfindungsvermögen führte zu einer Individualisierung, die für die Weiterentwicklung der Oper im 19. Jahrhundert entscheidend war. Mozart lieferte seiner nachfolgenden Generation und Epoche einen prägenden Ausgangspunkt.
Mozart war nie ein Reformer wie etwa Christoph Willibald Gluck, sondern brachte Vorgefundenes zu bis dahin unbekannten Höhepunkten. Auch mit seinen Bühnenwerken ging er von drei traditionellen Gattungen aus, der Opera seria, der Opera buffa und dem Singspiel.
In seinen Frühwerken übernimmt Mozart die vorgefundenen Merkmale der Opera seria und ab dem
Idomeneo greift er in die Textgestaltung selbst ein, um das Verhältnis zwischen Musik und Drama zu verstärken, beide miteinander zu verbinden. Mozarts bedeutendsten Werke dieser Gattung waren
Idomeneo und
La clemenza di Tito.
The Opera buffa ist eine Gattung der Oper, in der Personen und Aktionen parodistisch dargestellt werden. Formal besteht die Opera buffa wie die Opera seria aus Rezitativ und Arie.
Das Singspiel unterscheidet sich von der Opera seria und Opera buffa durch den gesprochen Dialog. Mozart schuf auch für diese Gattung bisher unerreichte Ansprüche, die keine Nachfolge mehr fanden.
Die Entführung aus dem Serail und
Die Zauberflöte krönten das deutsche Singspiel und beendeten gleichzeitig seine Geschichte. Im singspiel Mozarts werden dramatische Situatione der handlung ausschließlich musikalisch ausgedrückt, wodurch ihm opernhafte Ansprüche verliehen wurden. Mit
Der Zauberflöte schuf Mozart die deutsche Oper und lieferte den Opernkomponisten der folgenden Generation den Ausgangspunkt für die romantische Oper in Deutschland.
Manfred Huss
aus dem CD-Booklet zitiert