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Ouvertüren Vol.1


Ouvertüren Vol.1
Franz Schubert
  1. Der Teufel als Hydraulicus Ouvertüre in D-Dur D 4 3'25
  2. Der Spiegelritter Ouvertüre in B-Dur D 11 8'34
  3. Des Teufels Lustschloss Ouvertüre in F-Dur D 84 8'26
  4. Der vierjährige Posten Ouvertüre in D-Dur D 190 7'24
  5. Claudine von Villa Bella Ouvertüre in E-Dur D 239 8'03
  6. Die Freunde von Salamanka Ouvertüre in C-Dur D 326 5'57
  7. Die Zwillingsbrüder Ouvertüre in D-Dur D 647 3'43
  8. Alfonso und Estrella Ouvertüre in D-Dur D 732 6'24
  9. Die Verschworenen / Der häusliche Krieg Ouvertüre in F-Dur D 787 6'47
  10. Fierabras Ouvertüre in F-Dur D 767 8'10


  • Manfred Huss, Dirigent
  • Haydn Sinfonietta Wien

  • Koch Schwann
  • 3-1121-2 H1
Schuberts Opernschaffen ist ebenso umfangreich wie unbekannt und nicht zuletzt deshalb auch nicht so leicht zu überblicken.

Diese Aufnahme beschränkt sich auf die Ouvertüren zu den Opern. Es ist ziemlich unverständlich, wieso die komplett erhaltenen Opern Schuberts nicht längst im Repertoire unserer ohnedies ständig nach Neuem suchenden Opernhäuser zu finden sind. Sie sind allerdings technisch sehr anspruchsvoll, was bei der Verwendung des Originalinstrumentariums besonders spürbar wird. Vor allem de Partien der Holzbläser sind es, deren Schwierigkeitsgrad - jedenfalls für die damalige Zeit - an die Grenzen des (Un)spielbaren reichen, aber auch in den Trompeten gibt es Stellen, wie z.B. in Des Teufels Lustschloß, die so hoch sind wie in einem barocken Bravourstück.

Schuberts erste Kompositionen stammen aus den Jahren 1810/1811, und von Anbeginn an widmete er sich parallel (zum Teil sogar aus Sparsamkeit auf den selben Notenblättern) allen jenen Werkgattungen, zu denen er sich hingezogen fühlte: der Klaviermusik, der Orchestermusik (Ouvertüre und Sinfonie), dem Streichquartett, dem Lied, der Kirchenmusik und allen voran der Oper.

Schubert instrumentiert von Anfang an nicht nur größer als Beethoven, sondern auch völlig anders; klassische Instrumentation, bis hin zur „Eroica“, bedeutet immer noch Kammermusik, wenn auch für Orchester, klassische Instrumentation bleibt immer streng formal gebunden. Mit Schubert beginnt die moderne Orchestermusik, die auf diese klassische, feingliederige Transparenz zugunsten anderer Aussagen und Wirkungen verzichtet, wobei die Instrumentation als zusätzliches Ausdrucksmittel für Stimmungen, Gefühle, psychologische Charakterisierung eingesetzt wird; Haydn begann damit in seinem Spätwerk, Schubert beschreit diesen Weg von Anfang an.

Die Oper faszinierte Schubert von Jugend an, sie erfüllte in immer wieder mit neuen Ideen und einer seiner letzten Wünsche wenige Tage von seinem unerwarteten Tod galt einem neuen Opernbuch von Bauernfeld. Sollte man nicht der Intuition eines solchen Genies zutrauen, das Richtige anzupacken, und diesem Schaffensdrang vertrauen? Bei allen anderen Werken Schuberts sind wir überzeugt, dass er genau weiß, wie und was er komponieren muss, wir glauben ihm bei all seinen Liedern, dass er die richtigen Texte auswählte und sie einzigartig in Musik umsetzte - nur bei der Oper sollte er sich geirrt haben?

Auch in den Sinfonien oder Messen - und darüber hinaus gibt es ja so gut wie nichts Sinfonisch-orchetrales von Schubert - finden wir nichts Vergleichbares wie in de Ouvertüren und in den Opern.

Manfred Huss
aus dem CD-Booklet zitiert